Verein, Museum und Stadtarchiv

Die Ausstellung von Kulturgütern aus der Vergangenheit Schwelms fand eine derart große Resonanz bei der Bevölkerung, dass man schnell beschloss, die wertvollsten und interessantesten Exponate in einer Dauerausstellung zu zeigen. Dazu wurde am 16. Juni 1890 der Verein für Heimatkunde unter dem Vorsitz von Dr. Wilhelm Tobien gegründet, dem die Aufgabe zufiel, die Ausstellungsobjekte als Dauerleihgaben oder als Bestand zu sammeln und anschließend damit ein Heimatmuseum einzurichten und zu betreuen. Zu den Sammlungsgegenständen zählten eben auch die von den Bürgern gespendete und aus dem Nachlass Holthaus stammende historische Bücher.

Mit großer Energie hatte sich Dr. Wilhelm Tobien im Hinblick auf das Jubiläum der Heimatforschung gewidmet. Es war ihm bekannt, dass Schriftstücke aus älterer Zeit bis ins das 19. Jahrhundert gesammelt und aufbewahrt worden waren, jedoch galten sie zunächst als verschollen. Im Sommer 1887 fanden sich dann auf dem Dachboden des Rathauses ein umfangreicher Bestand dieser Akten, Schriftstücke und Urkunden.

Dieses vielteilige, verstaubte Durcheinander sortierte er in mühevoller Arbeit, bei der ihn einige Schüler unterstützten. Er sichtete, ordnete und katalogisierte das umfangreiche Material in nur drei Jahren und übergab 1890 der Stadt zum 300-jährigen Jubiläum ein wertvolles und wohlsortiertes Stadtarchiv mit etwa 2.000 Akten und Urkunden, die von 1553 bis etwa 1815 reichten. Hinzu kamen noch Tausende Einzelblätter und Aktenstücke, zu deren Ordnung die Zeit nicht mehr gereicht hatte. Tobien hatte das Archiv weiterhin ergänzt um ca. 100 Photographien älterer und auf Schwelm bezogener Urkunden.

1938 gingen das vom Verein für Heimatkunde Schwelm 1890 gegründete Museum, das Archiv und die Bibliothek in den Besitz der Stadt Schwelm über. Der Verein betreute den Bestand seitdem nur noch ideell, in späteren Jahren jedoch in Personalunion z.B. durch Dr. Emil Böhmer oder Gerd Helbeck.